Staatliche Antikensammlungen – ein Museum von Weltruhm

Griechen, Etrusker und Römer anschaulich erleben, das kann man in den Antikensammlungen am Königsplatz. Kunstwerke und Gebrauchsobjekte der Antike – so genannte Kleinkunst – aus den unterschiedlichsten Materialien wie Keramik, Metall und Stein lassen die Besucher in die Welt der Antike eintauchen.

Der zeitliche Rahmen beginnt mit der kykladischen Kultur der Ägäis im 3. Jahrtausend vor Christus und führt bis in die Spätantike im 5. Jahrhundert nach Christi Geburt. Der von der klassischen Antike begeisterte bayerische König Ludwig I. (1786-1868) hatte schon als Kronprinz begonnen, die Sammlung des Herrscherhauses zu erweitern. Seinem Kunstagenten in Rom trug er auf, nur Stücke von herausragender Qualität zu erwerben, denn ihm war klar, dass sich seine Sammlung in der schieren Zahl der Objekte nie mit den Museen in Rom, Paris oder London würde messen können. So kommt es, dass sich die Antikensammlungen in all ihren Bereichen durch eine Vielzahl einmaliger, ungewöhnlicher und in ihrer Qualität überragender Objekte auszeichnen.

Die Staatlichen Antikensammlungen residieren in dem von Georg Friedrich Ziebland (1800−1873) errichteten Gebäude am Südrand des Königsplatzes. Gemeinsam mit der südlich anschließenden, ebenfalls von Ziebland geplanten Benediktinerabtei und der zugehörigen Basilika St. Bonifaz wurde der Bau von 1838 bis 1848 erbaut.

Das Gebäude der Staatlichen Antikensammlungen wurde im Auftrag Ludwg I. von Georg Friedrich Ziebland in der Art eines korinthischen Tempels errichtet und sollte Zunächst als Ausstellungsgebäude dienen. Foto: Staatliche Antikensammlungen und Glyptothek München

Geschichte der Antikensammlungen

Es ist eine europäische Tradition, antike Kunstwerke zu sammeln. Schon seit dem Ende des Altertums nahmen abendländische Könige und Fürsten auf diese Weise Bezug sowohl auf klassische Bildung wie auch auf den vorbildhaften Machtanspruch des Imperium Romanum.

So stammen die frühesten Bestände des Museums noch aus der Kunstkammer des Herzogs Albrecht V. von Bayern (1550–1579). Die Wittelsbacher erweiterten ihre Kunstsammlung im „Antiquarium“ der Münchner Residenz über die Jahrhunderte hinweg je nach ihren persönlichen Interessen. Ludwig I. begann schließlich noch als Kronprinz, in großem Maßstab Antiken in Italien zu erwerben.

Während die griechischen und römischen Skulpturen in der Glyptothek präsentiert wurden, waren die anderen Sammlungsbestände, wie Vasen, Bronzen und Schmuck, auf mehrere Standorte verteilt: Die figürlich bemalten Vasen wurden – auf Ludwigs Wunsch – in der Alten Pinakothek als Teil der europäischen Malerei gezeigt, während man die anderen Objekte ab 1872 als „Königliches Antiquarium“ in der Neuen Pinakothek ausstellte. Erst im Verlauf des 1. Weltkriegs wurden die Sammlungen als „Königliches Museum Antiker Kleinkunst“ in der Alten Pinakothek zusammengefasst und bestanden dann als „Museum Antiker Kleinkunst“ weiter.

Wichtige Zuwächse erfuhr das Museumsinventar im 20. Jahrhundert. So konnte die exzellente Sammlung antiker Terrakotten des Archäologen Paul Arndt (1865–1937) eingegliedert werden. Von besonderer Bedeutung war die als Vermächtnis des Bankiers James Loeb (1867–1933) übernommene Sammlung an unvergleichlichen Bronzen und Schmuckstücken. Im 2. Weltkrieg gingen Teile des in die Neue Pinakothek ausgelagerten Sammlungsbestandes bei der Bombardierung verloren.

Kurz bevor das Museum 1967 als „Staatliche Antikensammlungen“ wiedereröffnet wurde, vermachte der Diplomat Hans von Schoen (1876–1969) dem Haus seine Sammlung. Zuletzt erfuhr das Museum einen bedeutenden Zuwachs durch die über 700 Gemmen und Ringsteine der Sammlung Helmut Hansmann (1924–1996), die weltweit bedeutende Sammlung römischer Terra Sigillata-Gefäße des Münchner Arztes und Sammlers Prof. Dr. Klaus Wilhelm (2020) sowie die einzigartige Sammlung griechischer Vasen und ausgewählter antiker Kleinkunst des Ehepaars Eva-Maria und Berthold Schneider (2025).

Ganztägig

Sonderausstellung Antikensammlungen: Our Myths. Our Roots – Unsere Mythen. Unsere Wurzeln

Staatliche Antikensammlungen Königsplatz 1, München
Sonderausstellung

15.10.2025 – 25.01.2026 FIDEM XXXVIII. Weltausstellung moderner Medaillenkunst Erstmals findet die Weltausstellung moderner Medaillenkunst in München statt (FIDEM XXXVIII). Gezeigt werden 500 Kunstmedaillen aus über 30 Ländern, die von 350 Künstlern gestaltet wurden und zwischen klassischer Form und moderner Kleinplastik changieren. Die Werke aus Europa, Ozeanien, Asien und Amerika, die in ihren Herkunftsländern bereits prämiertWeiterlesen …

Laufend

Dauerausstellung Antikensammlungen: das ganze Spektrum antiker „Kleinkunst“

Staatliche Antikensammlungen Königsplatz 1, München
Dauerausstellung

Um sie von der „großen“ Kunst – Architektur, Skulptur und Malerei – abzusetzen, hat die Kunstgeschichte für die vielen Ausprägungen kleinformatiger Bildwerke und dekorierter Geräte den Begriff der „Kleinkunst“ geprägt. Entsprechend trugen die Staatlichen Antikensammlungen früher auch den Namen „Museum Antiker Kleinkunst“. Dass die kleine den Vergleich mit der großen Kunst nicht zu scheuen braucht,Weiterlesen …

Tod und Jenseits bei den Etruskern

Staatliche Antikensammlungen Königsplatz 1, München
Führung

Abendführung in den Antikensammlungen mit Jörg Gebauer Bitte melden Sie sich vorab unter Tel. 089-28788182 (Mo-Fr 10-13 Uhr, Do auch 14-16 Uhr) an.    

Diese Site ist auf wpml.org als Entwicklungs-Site registriert. Wechseln Sie zu einer Produktionssite mit dem Schlüssel remove this banner.